Vom Autohersteller zum digitalen Dienstleister: So müssen sich die Automobilhersteller künftig aufstellen
Management-Studie „Software Drives 2030“
Der Wandel zum digitalen Mobilitätsdienstleister fordert die Autobranche auf ganzer Linie. Bislang wenig beachtet: Dienstleistungsbasierte Geschäftsmodelle erfordern einen tiefgreifenden Umbau der Unternehmen selbst, von Strukturen bis zu etablierten Denkweisen.
Kugler Maag Cie hat den zweiten Report der Management-Studie Software Drives 2030 veröffentlicht, gemeinsam mit der BMW Group, Bosch und der Universität St. Gallen. Nachdem 2015 die erste Studie die Auswirkungen der Digitalisierung für die Branchenstruktur betrachtete, blickt die aktuelle Studie in die Unternehmen hinein: Aus den Managementinterviews mit Top-Entscheidern rund um die Autobranche werden Fähigkeiten und Kompetenzen abgeleitet, die für digitale Dienstleistungen nötig werden.
Kern-Anforderungen für die digitale Transformation
Erfolg im Dienstleistungsgeschäft unterliegt anderen Prinzipien als Erfolg im Produktgeschäft. Der Wandel zu service-getriebenen Geschäftsmodellen stellt die gesamte Organisationsstruktur auf den Kopf. Die Studie nennt drei Kern-Voraussetzungen, um den zukünftigen Kundenanforderungen gewachsen zu sein:
-
Digitale Dienstleistungen müssen in Echtzeit funktionieren
Nämlich immer dann, wenn der Kunde eine Funktion aufruft. Die Dienstleistungen müssen daher über den gesamten Nutzungszyklus des Fahrzeugs aktuell gehalten werden. -
Der Produktionsbeginn verliert an Bedeutung
Der Fokus auf den Produktionsstart und der damit verbundene Perfektionismus der Entwicklungsingenieure muss zu einem gewissen Grad weichen, denn Aktualität schlägt Perfektion. Unternehmen müssen lernen, mit dem Status des „permanent beta“ zu leben. -
Sell global, serve local
Die Margen digitaler Dienstleistungen sind so gering, dass sie global skaliert werden müssen. Gleichzeitig bieten die Dienste dem Kunden nur dann einen Nutzen, wenn sie auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt sind. Die Unternehmen müssen ihre Dienstleistung also gleichzeitig skalieren und lokalisieren.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Automobilfirmen ihre gewachsenen Strukturen und Denkweisen überwinden. Auf Basis der Experteninterviews beschreibt die Studie, welche Fähigkeiten Unternehmen hierzu entwickeln müssen. Entlang der vier B/A/P/O-Dimensionen (Businessmodell, technologische Architektur der Dienstleistung und des Produkts, Prozesse und Organisation) entsteht ein Anforderungsrahmen für die digitale Dienstleistungsorganisation der Zukunft.
Die Studie ist in englischer Sprache verfasst und zum Download hier erhältlich: http://www.kuglermaag.de/kompetenzen/managementberatung/software-drives.html
Mehr Informationen unter: www.kuglermaag.de